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Aktuelles

Anna Hiller aus der WGI1 gewinnt mit ihrer Arbeit im Seminarkurs einen Förderpreis beim hochkarätigen Wettbewerb des Bundespräsidenten 2023

Wissenschaftliches Arbeiten erfordert eine ganze Reihe von Qualifikationen und ein hohes Maß an Motivation und Durchhaltevermögen. Damit ist der anspruchsvolle Wettbewerb, den der Bundespräsident und die Körberstiftung seit 1973 alle zwei Jahre ausschreiben, der ideale Rahmen für den Seminarkurs an der Johann-Philipp-Palm-Schule, geleitet von André Bordisch und !na Schulz. Ein fester Rahmen, ein ergiebiges Thema, und dennoch 100 individuelle Möglichkeiten und Ansätze.
 
Ein Schuljahr lang haben 15 Schüler*innen zu dem Thema „Mehr als ein Dach über dem Kopf – Wohnen hat Geschichte“ gearbeitet. Das hieß nicht nur digitale Angebote zu eruieren, sondern auch Bibliotheken und Archive zu besuchen, Berge von Literatur zu sichten, zu lesen und auszuwerten, Experten- und Zeitzeugen zu finden und zu interviewen, bis hin zum Erarbeiten der eigenen, regional orientierten, gezielten Fragestellung, die dann in einer Dokumentation darzulegen war.
 
Ganz unterschiedlichen Themen haben sich die Schüler*innen gewidmet: Inwiefern sich das soziale Ansehen von Dienstmädchen in deren Wohnsituation in Schorndorf widerspiegelte; ob die Ansiedlung der Gablonzer Heimatvertriebenen in Schwäbisch Gmünd eine Erfolgsgeschichte war; oder wie die Wohnumstände der Gastarbeiter in Fellbach deren Ansiedlung und Integration beeinflusst haben. Auch mit Fragestellungen, ob das Wohnen in Gefängnissen, in Frauenhäusern oder in Mädchenschulen die Gesellschaft nur spiegelten oder deren Haltungen auch verändern konnten oder können, haben sich Schüler*innen des Kurses auseinanderzusetzen versucht.
 
 
Anna Hiller hat mit ihrer Arbeit „Zwangseinquartierung der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie konnte das Wohnen auf Zeit in einem selbst vom Krieg gezeichneten Land gelingen?“ einen Förderpreis gewonnen.
Ein Gedanke aus ihrer Schlussbetrachtung sei hier angeführt: „Es waren Vorurteile über die Fremden, welche die Menschen zu dieser Zeit prägten. Altbürger wollten die Neubürger nicht akzeptieren, aber nach einer langen Phase der Integration wurde klar, dass es ein Neuanfang mit gleichgesinnten Menschen war.“
Die Parallelen zum Hier und Heute liegen auf der Hand.